Im Jahr 2010 fand ein „Heiliges Compostelanisches Jahr“ statt. In diesem Jahr – und das ist ein Novum – findet das Jahr erneut statt, wurde jedoch von Papst Franziskus um ein weiteres Jahr verlängert, aufgrund der Pandemie.
Warum erzähle ich das? Es ist eine Metapher. Ein Vergleich. Vergleiche hinken immer, denn sie dienen uns als Krücken. Um konkret zu werden: Das Heilige Compostelanische Jahr ist de facto irrelevant für diesen Essay. Seine Einführung erlaubt es aber grundlegende Fragen über die Erzeugung von Sinn und Inhalt zu stellen.
So sinnlos das Beispiel erscheint, es hat einen Zweck. Worin dieser besteht, dazu hat der Autor Sir Arthur Conan Doyle in seiner Krimireihe Sherlock Holmes eine vielsagende Abstraktion, die eine neue Verständnisebene eröffnet: „Bildung endet nie, Watson. Es ist eine Reihe von Lektionen, derer letzte die größte darstellt“ (aus „Der Blaue Karfunkel“).
Wir streben uns also empor, um den Inhalt zu begreifen. Der Tod aber als letzte Lektion? Ist das der Inhalt nach dem wir suchen? Sicherlich nicht, denn der Inhalt erschließt sich nur den Sinnsuchenden. Es wird daher Zeit, dass wir uns nun damit beschäftigen, wo der Inhalt im Wahlkampf abgeblieben ist, den so viele schmerzlich vermissen.
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