„Ich habe eine eindeutige journalistische Ethik. Der Staat ist unethisch.“ Woran das seiner Meinung nach liege, frage ich. Mit zusammengekniffenen Augen – das Thunfisch-Öl läuft bereits seine Wangen herunter – entgegnet er: „Es fehlt an Kontrolle. Ein Steuermann in dunklen Zeiten.“
Sein Blick ist ernst. Wie der einer Gottheit, die sich gerade durch einen Dschungel an Daten gekämpft hat, nur um diese schließlich resigniert an die Gefolgschaft weiterzureichen. Diese wissen nicht so recht, was sie daraus machen sollen und daher bauen sie ihrer Gottheit einen Turm, den dieser aus Zorn zum Einsturz bringt. So deutet Röhn sein eigenes Gesicht, nachdem er ein Foto davon gemacht hat. Er leckt sich die Reste des Thunfisches vom Finger.
Wolken und Meer sind zu einer grauschwarzen Masse vereint. Blitze zucken. Vom Himmel sowie seiner Spiegelreflex. „Wer eine Kamera trägt, trägt auch Verantwortung. Für uns alle!“, schreit er mir entgegen. Starkregen prasselt auf das Dach seines BMW. Die Fenster lässt er geöffnet. Er müsse das alles mitbekommen. Hautnah. Am eigenen Leib.
Was er tue, um sich nicht zu sehr im Beruf zu verlieren? „Ich trage eine Bürde, die ich nie verlieren werde.“ Anscheinend kann er mich nur noch schlecht verstehen. Unsere Verbindung wird unterbrochen. Die Zeitbegrenzung von Zoom wurde überschritten. Das Standbild zeigt einen Röhn, wie er authentischer nicht sein könnte. In seinem Auto schwimmen Thunfischreste und eine Ente.
Kurze Zeit später, lädt er mich erneut ein. Neben dem Link, schickt er noch wie zur Entschuldigung ein Clown-Emoji hinterher. Der Sturm ist vorbei. Röhn sitzt plötzlich in einem kleinen Boot. „Ich bin da einfach so reingerutscht“, sagt er. Er habe nur kurz einen Schnappschuss von eben jenem unbemannten Boot machen wollen. Das Wasser in seinem Auto habe ihn direkt dort hineingespült. Zum Glück hatte er Kamera und Laptop noch fest umklammert.
2 Comments
Silvia Müller · 27. Mai 2022 at 9:38
Das ist der erbaermlichste Artikel den ich seit langen gelesen habe – auch nicht gut genug um als Satire durchzugehen. Welchen Zweck Author und Artikel verfolgen ist ebenfalls nicht ersichtlich. Vielleicht sollte Gunnar Hamann in Zukunft Dosenfisch in all seinen Artikeln thematisieren, so hätte er inhaltlich zumindest einen roten Faden, ein Thema . Statt dessen suggeriert er auf Bild Niveau im Artikel Kontakte zu Querdenken und Xavier N. – die gar nicht vorhanden sind. Tim Röhn ist ein talentierter investigativer Journalist , der sich durch genaue und fundierte Recherchen auszeichnet . Der Horizont und Texte des Autors G.H. jedoch beschränken sich generell auf Diffamierungen von Einzelpersonen. Er versucht krampfhaft möglichst prominente Leute ins Visier nimmt, um ihnen eine Verbindung zur rechten Szene zu unterstellen.. je prominenter desto mehr Aufmerksamkeit erhofft er sich. Und tappt völlig im Dunkel seiner eigenen Profilierungsnot
Gunnar Hamann · 27. Mai 2022 at 15:52
Danke. Aber ein Clown-Emoji hätte mir als Antwort auch gereicht. Beste Grüße!