… so könnte man es in Anlehnung an den Musiker Rainald Grebe sagen. Für das Bundesland haben sich die Teilnehmer:innen einiges vorgenommen. Von Jena radelte die Demonstration – immer unter Begleitung der Polizei, denn es handelt sich um eine angemeldete Fahrraddemonstration – in Richtung Naumburg. Mit der dortigen Ortsgruppe von FFF ist man durch die Stadt gefahren, um auf sich aufmerksam zu machen. Weiter ging es nach Merseburg. Auf dem Marktplatz organisierten die Teilnehmer:innen eine Spontandemonstration, die, so Klara Bosch, von einigen Rentnerinnen als Lärmbelästigung empfunden wurde.
Zwei Aktivist:innen versuchten sich an einem Gespräch. Die Reaktion der Rentnerinnen auf die Demonstration klingt bekannt. Die Demonstrant:innen sollten sich doch, so Klara Bosch, eine Arbeit suchen. Ähnliche Antworten erhielt auch Alina Baisch (FFF Halle), wie sie mir im Gespräch am Rande des Klimacamps Ost erzählte.
„Im Osten“, so Klara Bosch, gäbe es „ein ganz anderes Dogma: »Ich habe was gearbeitet, ich habe was geleistet«“. Ihre Antwort auf den Vorwurf lautet: „Wir möchten daran teilhaben, wie wir unser Leben gestalten.“ Für sie sitzt das DDR-System noch relativ tief in einigen der Menschen hier in Sachsen-Anhalt. Darin sieht sie auch einen strukturellen Unterschied zum Westen.
Bevor die Demonstration in Halle ankam, war man noch in Schkopau, zur Demonstration vor dem dortigen Kohlekraftwerk. Zu der Frage, was der Kohleausstieg – der in Sachsen-Anhalt für 2038 geplant ist – mit den Mitarbeiter:innen dort macht, gibt es ein Video des Mitteldeutschen Rundfunks über das Revier im Burgenlandkreis. Für die Aktivist:innen ist ein Ausstieg im Jahr 2038 zu spät, denn sie müssten unter den Auswirkungen der Kohleverstromung noch über Jahrzehnte leiden und betonen die Vorzüge eines Ausstiegs zum Jahr 2030.
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