Ostprog: „Ich finde Ihren Antrieb sehr spannend, zu sagen: »Ich gehe in die Gruppe hinein mit dem Anspruch die Diskussion zu versachlichen«. Könnten Sie darauf noch etwas näher eingehen?“
Markus Schenk: „Von meiner Ausbildung bin ich Physiker und bin sehr diskussionsfreudig. Mich interessieren die Hintergründe, Ansichten und Fakten und wie Menschen sich daraus Meinungen bilden. Offen gesagt war auch ein Antrieb mal zu testen, wie dort auf bestimmte Postings reagiert wird, die andere Aspekte betonen.
Am Anfang der Pandemie bin ich auf die NoCovid-Initiative gestoßen und da gibt es Namen, die einige dort offenbar sehr triggern. Menno Baumann zum Beispiel, der in meinen Augen ein sehr guter Pädagoge ist, der recht vielschichtig darüber nachdenkt, wie man verschiedenen Interessensgruppen dabei helfen könnte, gut durch die Pandemie zu kommen.
Von ihm hatte ich auch ein paar Interviews und Beiträge in die Gruppe gestellt. Ich war aber eher enttäuscht, weil die Antworten meistens eher recht dürftig waren bzw. einseitig. Selbst wenn in einem Artikel nur teilweise Impfungen als Maßnahme besprochen werden, waren die Antworten meistens: »Jedes Kind kann sich doch jetzt impfen lassen«. Vielschichtige Lösungskonzepte aus dem Artikel kamen da gar nicht an. Die Resonanz auf Konzepte wie verkleinerte Schulgruppen, haben das ebenfalls gezeigt.
Mein Eindruck war, dass es eine relativ frühe Meinungsbildung in der Gruppe gab. Wodurch man sich dort so schnell festgelegt hat, kann ich nicht sagen. Es scheint allein darum zu gehen, Schulen wieder so zu öffnen, wie es vor der Pandemie war, obwohl wir noch mittendrin sind. Chancen der langfristigen Weiterentwicklung der Schulen wurden nicht gesehen.“
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