Franziska Briest ist Krebsforscherin an der Berliner Charité. Bei meiner aktuellen Recherche zu Franziska Briest war ich überrascht, wie weit ihr Engagement für die Initiative Familien zurückreicht. Die erste Erwähnung von Briest im Zusammenhang mit der Initiative war am 10. Juni 2020. Gerade einmal 9 Tage nach Einrichtung des Accounts von Familien in der Krise. Daneben werden im Tweet Goldammerfeder und Katinkado1 getaggt, sowie die DGKJ. Am 1. August folgte die erste Erwähnung der Initiative durch Franziska Briest.
Franziska Briest ist nicht mehr länger Mitglied der Initiative Familien. Nichtsdestotrotz bewegt sie sich auf Twitter weiterhin in der Kindertruppe. Interaktionen gab es in diesem Jahr mit Chipotle Chipotle, Chriz, David Kaldewey, Die unsichtbare Mitte, Flo, Frau Bär, FrauDoktor, Goldammer, Haginho, Janina Lionello, KidsVeryFirst, Kinderlockerungen vor Erwachsenenlockerungen, Lobbyisten für Kinder, Milan Renner (Initiative Familien Berlin), Sophie – Ministerium für Kekse, Olga Okaro, Rebecca Herrmann (Initiative Familien Schleswig-Holstein), Special Agent Alcohol und Zebragrün. Aus der Peripherie der Unterstützer der Kindertruppe – zu der Briest selbst zuzuordnen ist – stammt auch Doc_ECMO.
Auch Interaktionen mit Accounts aus dem Umfeld von Querdenken finden mehrfach statt. Zu nennen sind: Bergmensch, Christian Winter, David Weißflog, EKa.Systemanalysen, Hans-Otto Wagner, Lotta Viehler, MIGO, Mrs. M, Ralph Brinks sowie SoniaMarima (Nele Flüchter).
Frühere Hinweise von mir auf problematische Verbindungen und Interaktionen, sowohl bezüglich ihres eigenen Twitteraccounts, als auch bezüglich der Initiative Familien, hat Franziska Briest nie anerkannt.
Briest verteidigte unter anderem meine Kritik an Agnes Horvath (Initiative Familien Hessen), als ich diese darauf hinwies, dass sie weiterhin mit einem Mitglied der Heiner Ultras vernetzt ist. Zur nochmaligen Erinnerung: Die Gruppierung ist für Morddrohungen gegen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bekannt.
Eine besondere Interaktion fand im Januar statt. Der Querdenker Stefan Homburg – dieses Faktum ist der informierten Öffentlichkeit seit Beginn der Pandemie klar – behauptete, dass verschiedene anonyme Accounts von Ärzt:innen Fakes seien. Er schrieb in dem mittlerweile gelöschten Thread auf Twitter, es handele sich dabei um „Agenturteams, die Menschen in Angst und Schrecken halten.“
Briest antwortete Homburg: „Da muss ich vehement widersprechen. Gerade @doc_ecmo tritt sehr rational auf mit einem ausgewogenen Blick auf Impfung und gegen Panik.“ Dem Querdenker Homburg gab sie anschließend noch einen Tipp, was er besser zu kritisieren habe.
Die Antwort von Franziska Briest ist sehr vielsagend. Auf den Hinweis des Accounts Blake, dass Homburg eine der treibenden Kräfte gegenüber Ärzt:innen auf Twitter sei, entgegnet sie: „Warum empfinde ich ihren Ton als belehrend? Ich kritisiere Herrn Homburg in der Sache, anders wird die Debattenkultur hier sicher nicht wieder besser.“
Das Briest hier versucht mit einem Verschwörungsnarratologen über das Internet eine sinnvolle Diskussion aufzubauen, ist vermutlich ein klarer Verstoß gegen das Toleranz-Paradoxon. Ihr Like in diesem Thread, für den damals bereits bekannten Querdenker Friedrich Pürner, untermauert dies.
Interessant auch Briests Versuch, sich von Querdenken im Januar abzugrenzen. Wohlgemerkt einige Wochen vor ihrer offenen Interaktion mit Pürner und Homburg. Sie schreibt: „Warum die kritische „gesellschaftliche Mitte“ nicht auf Coronademos geht/gehen kann? Ich möchte nicht Seite an Seite mit Leuten laufen, die Holocaustvergleiche ziehen.“
Das man nicht an Demonstrationen teilnehmen muss, um trotzdem offen mit Personen zu interagieren, die andernorts Vergleiche zur Shoa ziehen (siehe: @EKa.Systemanalysen) – wobei nicht davon auszugehen ist, dass Frau Briest davon wusste –, verdeutlicht diesen ambivalenten Umgang. Noch deutlicher wird das anhand eines Kommentars unter ihrem Beitrag auf Twitter.
Dort schreibt SoniaMarima (Nele Flüchter): „Dann kannst du mit in Berlin bei friedlich zusammen laufen. Die machen das definitiv nicht.“ Darauf folgt ein Werbebild für die Demonstration von Flüchters #FriedlichZusammen-Demonstration. Im Nachhinein Ironisch daran ist, dass auf diesen Demonstrationen mittlerweile die Teilnahme von einschlägig bekannten Holocaustleugner:innen bekannt ist.
Das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V stellte außerdem fest, dass auf den Versammlungen auch Mitglieder des vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften COMPACT-Magazins erscheinen. An dieser Stelle möchte ich festhalten, dass einer der ersten Kommentare unter dieser Beobachtung des Jüdischen Forums von Stefan Homburg stammt. Dieser schrieb dort: „Die Methode, jeden Gegner als „Nazi“ zu diffamieren, geht zurück auf Stalin und wird heute von Leuten wie Putin und Ihnen verwendet. Billig und für Sie absolut unangemessen!“
Der Kommentar von Nele Flüchter unter dem Tweet von Franziska Briest wurde nicht ausgeblendet. Den Thread schloss sie dennoch, aus mir unbekannten Gründen. Anfragen bei Frau Briest sind mir nicht möglich, denn sie hat mich unter der Androhung einer Strafanzeige dazu aufgefordert, sie nicht mehr zu kontaktieren. Auch eine Berichterstattung, die sie in die Nähe von Querdenken bringe, so schrieb sie sinngemäß, werde sie mit einer Anzeige ahnden.
Obwohl sie öffentlich behauptet, Stefan Homburg bspw. nicht zu unterstützen, lässt sie es zu, dass dieser unter ihren Tweets Kommentare setzen kann. Weder ist Homburg bei ihr blockiert, noch blendet sie dessen Kommentar aus.
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