Das Papier wurde bereits vor der Veröffentlichung kritisiert. Florian Reiter hob für Focus Online die Kritik an der darin enthaltenen Krisenkommunikation hervor, die auf Angst setze. Dieser Teil der Kritik, der später auch im Beitrag von Röhn mitschwingt, ist also nicht neu. ZEIT-Journalist Christian Endt äußerte zum damaligen Zeitpunkt auf Twitter demgegenüber auch Kritik an der Erwähnung des Konzepts „Hammer and Dance“ im Papier. Ähnliche Kritik findet sich zwischen den Zeilen auch in einem Beitrag der Süddeutschen Zeitung.
„Der Ausdruck bezieht sich vermutlich auf einen Artikel, der vergangene Woche auf der englischsprachigen Online-Plattform Medium erschien und viel Aufmerksamkeit erregte. Allerdings handelt es sich dabei nicht um einen wissenschaftlichen Beitrag“, heißt es in dem Artikel zu „Hammer and Dance“. Die spätere Ethikrat-Vorsitzende Alena Buyx sprach damals gegenüber Focus Online davon, dass diese Strategie als die in Fachkreisen effektivste galt.
Im Artikel der WELT vom Februar 2021 wird einer der Beteiligten am Papier kritisiert, der für die Passagen einer „Kommunikation der Angst“ (Tim Röhn) verantwortlich sei: Otto Kölbl. Dieser sei zudem „Mao-Fan“, so behauptet Röhn. Augenscheinlich anhand seiner eigenen Beurteilungen dazu. Mir gegenüber streitet Kölbl die Vorwürfe ab, ein Mao-Verehrer zu sein und rechtfertigt den im Beitrag verlinkten Tweet, da sich dieser hauptsächlich auf den Aspekt der sozio-ökonomischen Entwicklung unter Mao beziehe.
Röhn geht in seinem Beitrag zudem auf die Rolle von Maximilian Mayer ein. Junior-Professor für Internationale Beziehungen und globale Technologiepolitik an der Universität Bonn. Im Artikel hebt Röhn einzelne Aspekte besonders hervor. Etwa das Mayer früher in China gelehrt habe, bevor er an die Universität Bonn wechselte. Wenig erstaunlich für einen Wissenschaftler, der sich unter anderem schwerpunktmäßig mit Chinas Außen- und Energiepolitik beschäftigt. Erwähnt wird aber auch – und hier beginnt es relevant zu werden – seine Beteiligung an der No-Covid-Gruppe. Sein Bezug zu Kölbl?
Mayer und Kölbl lernten sich zu Beginn der Pandemie über das Internet kennen und verfassten zusammen das Papier „Lernen von Wuhan – es gibt keine Alternative zur Eindämmung von COVID-19“. Gemeinsam waren beide am Papier des BMI beteiligt. Mayer holte Kölbl nach der ersten Zusammenarbeit auch in die Arbeitsgruppe des BMI.
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